Bei strahlendem Sonnenschein steigen wir auf unsere Räder. Heute liegt eine 56 Kilometer lange Strecke über die stillgelegte Eisenbahntrasse vor uns.

Was für eine Landschaft – so muss es im Wilden Westen ausgesehen haben: Wenn wir über Brücken und durch Tunnel fahren, fühlen wir uns in die Zeit der Goldgräber und Minenarbeiter zurückversetzt.

Der Weg ist einfach zu fahren, er hat kaum Steigungen und führt größtenteils über Schotter. Somit kommen wir trotz Sommerhitze entspannt auf unserem Campingplatz in Omakau an, wo wir auf einen alten Bekannten treffen: Heinz, den wir vor einigen Tagen in Geraldine kennengelernt haben, hat uns inzwischen wieder eingeholt und verbringt den heutigen Abend mit uns. Bei milden Temperaturen sitzen wir lange draußen zusammen, schließlich gibt es viel zu erzählen.

Am nächsten Morgen schauen wir uns die Highlights von Omakau und dem benachbarten Ort Ophir an. Hier steht das erste Postamt Neuseelands. Dieses Postamt ist ein uriges Gebäude aus Schiefermauerwerk, das 1886 gebaut wurde, um eine blühende Stadt in den Goldfeldern zu bedienen.  Seit den 1890er-Jahren wird es von Frauen geführt.

Ganz in der Nähe entdecken wir die zweite Sehenswürdigkeit: “The Historic Bridge”, die Ende des 19. Jahrhunderts über den Manuherikia River gebaut wurde, um das Städtchen attraktiver für Goldgräber zu machen. Tatsächlich kommen wir uns wie in einer Theaterkulisse für einen Westernfilm vor.

Neue Reifen für die Bikes und leckerer Wein für uns

Danach machen wir uns zu sechst auf den Weg nach Clyde. Nach Lea wird nun mit Heinz unsere Reisegruppe erneut größer! Auf dem Otago Central Rail Trail geht es bergab und mit Rückenwind zu unserem Mittagspausen-Stopp in Alexandra. Es tut gut, mal wieder in Läden herumzustöbern und in einem Café unser mittlerweile heiß geliebtes „Ginger Beer“ zu trinken. 

Klaus nutzt die Pause für das Aufziehen neuer Reifen – die alten Reifen sind mittlerweile abgefahren. Am Flussufer des Clutha Rivers fahren wir 8 Kilometer über Stock und Stein, schattige Passagen und weichen Waldboden weiter nach Clyde. Natürlich darf die mittlerweile obligatorische Badepause im Fluss nicht fehlen.

 Erfrischt legen wir die letzten Kilometer bis zum Campingplatz zurück. Da Heinz Geburtstag hatte, fällt das Abendessen ein wenig üppiger aus – beim Essen und auch beim Trinken. Ein Paar aus Bayern gesellt sich zu uns und bei lustigen Gesprächen werden die Weinflaschen schnell leer.

Unser Neuseeland-Tipp: Mit schwerem Gepäck lieber eine Reifenbreite größer wählen. Statt 37 mm breiten Reifen fahren wir nun 45 mm – das macht sich bei der Fahrstabilität und hoffentlich auch in der Pannenstatistik bemerkbar.

Wir steigen auf unsere Räder und fahren zum Lake Dunstan Trail. Dieser Trail führt uns bei herrlichem Sommerwetter über kleine Brücken und gut ausgebaute Schotterwege bergauf und bergab entlang des Clutha River. Oft bleiben wir stehen, um die tolle Aussicht zu bewundern. Nach einer anstrengenden Passage wartet sogar ein kleines Boots-Café auf uns. 

In Cromwell angekommen, suchen wir uns einen Campingplatz – das Wichtigste für die Mädels: WLAN ist vorhanden!

Am nächsten Tag steigen wir früh auf das Rad, denn wir müssen eine 70 Kilometer lange Etappe auf dem unattraktiven Highway fahren. Ohne Beschwerden kommen wir im Städtchen Wanaka an. Hier bleiben wir für 3 Tage, um Urlaub ganz nach dem Geschmack der Mädels zu machen: Ausschlafen, Wassersport, chillen und natürlich shoppen. Wir genießen die entspannten Tage sehr, bevor es am Samstag per Shuttle nach Queenstown weitergeht.