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Neuseeland Part IV

Von Queenstown nach Greymouth

Es bricht die vierte Woche unserer Reise an. In Wanaka verabschieden wir uns vorerst von unseren beiden Reisebegleitungen. Heinz bricht schon am frühen Morgen Richtung Westen auf, während Lea noch ein paar Tage in Wanaka bleibt. Der Plan ist, dass sie uns kommende Woche für einen Abend in Queenstown besucht, bevor sich unsere Wege danach endgültig trennen.

Ein Shuttle für die Höhenmeter und Luxus auf dem Campingplatz

Wir buchen einen Shuttle, der uns bis zur Crown Range bringt – so umgehen wir die rund 1000 Höhenmeter des Mount Rock Peak und eine gefährliche Fahrt auf dem Highway. Von oben lassen wir uns ins Tal Richtung Queenstown rollen, wobei die 45 Kilometer lange Strecke vor allem auf dem Queenstown Trail noch sehr anspruchsvoll ist. Hier warten immer wieder kurze, aber steile Anstiege auf uns. Doch wir werden belohnt: In Frankton, dem Vorort von Queenstown, haben wir für vier Tage einen Platz auf einem exklusiv ausgestatteten und wunderschönen Campingplatz reserviert. Wir bauen unsere Zelte in erster Reihe mit direktem Blick auf den See auf.

Hier erwarten uns eine TV-Lounge mit gemütlichen Sitzgelegenheiten und eine Gemeinschaftsküche wie aus dem Möbelkatalog. Klaus entdeckt den Gasgrill für sich. Der Ausblick ist einfach traumhaft.

Unser Programm für die nächsten Tage: Queenstown erkunden und die Bungyjumper an der Kawarau Bridge bestaunen. 

Von unserem Campingplatz „Driftaway“ radeln wir einige Kilometer am Lake Wakatipu entlang, um in das niedliche Städtchen Queenstown zu gelangen. Wir schlendern durch die Läden, gönnen uns das leckerste Eis überhaupt von der berühmten „Patagonia Chocolates – Ice Creamery & Chocolaterie“ und lassen den Tag am Seestrand mit Sundowner ausklingen.

Bungyjumper auf der Kawarau Bridge

Am nächsten Tag rollen wir über den „Queenstown-Trail“ und den „Twin Rivers Trail“ mit einigen Anstiegen zum nächsten Highlight. Schon von Weitem hören wir die aufgeregten Schreie der Bungyjumper, die sich auf der Kawarau Bridge in die Tiefe stürzen. Kaum angekommen, wird uns auch schon von einer mutigen Touristin das Handy vertrauensvoll in die Hand gedrückt, damit wir ihren Sprung filmen. Kein Problem, denn für uns ist klar: Wir schauen dem Spektakel zwar gerne zu, doch würden für kein Geld der Welt selbst hinunterspringen. Kurze Zeit später meistert unsere Hauptdarstellerin ihren Sprung souverän und freut sich über unsere Filmaufnahmen. 

Zurück in Frankton, begrüßt uns Lea samt Zelt. Wir freuen uns sehr, dass unsere Verabredung geklappt hat und stoßen darauf mit einem Guinness in der benachbarten Taverne an.

Am nächsten Morgen holen wir das Auto, das wir über „Transfercar“ organisiert haben, am Flughafen Queenstown ab. Wir werden es kostenlos innerhalb der nächsten drei Tage nach Greymouth in den Norden der Südinsel transferieren. Da wir Zeit und Bergfahrten sparen wollen, entscheiden wir uns für dieses Reisemittel. Wir nehmen unser Vehicle zufrieden entgegen, denn es passen alle Fahrräder, unser gesamtes Gepäck und alle Birkis hinein. Wir verabschieden uns nun endgültig von Lea, doch es steht bereits fest: In Deutschland sehen wir uns zu einer gemeinsamen Gravelbiketour wieder.

Los geht unsere erste selbstlenkende Autofahrt im Linksverkehr – Radfahren ist da schon einfacher! Klaus als Fahrer muss sich voll darauf konzentrieren, alles seitenverkehrt zu bedienen. Wir müssen oft lachen, wenn beim Abbiegen statt des Blinkers der Scheibenwischer losgeht.

Abenteuer mal anders: Mit dem Transfercar im Linksverkehr

Veränderte Landschaft im Westen, Sandfliegen und ein Helikopter-Rundflug

Wir kommen der Westküste immer näher und die Landschaft ändert sich merklich. Es wird grüner und wir passieren die ersten Regenwälder. Wunderschön und so ganz anders als die bisherige Umgebung. Wir machen eine Pause bei den Blue Pools. Das Schwimmen in dem eiskalten, von Gletschern gespeisten Wasser raubt uns fast den Atem – aber was machen wir nicht alles für schöne Fotos.

Wir landen am Abend in Okarito auf einem Campingplatz direkt am Meer. Hier machen wir zum ersten Mal Bekanntschaft mit den „Sandflies“. Diese kleinen Fliegen sind überall, stechen und nerven. Gut, dass wir den Westen zügig durchfahren werden, auch wenn uns die Landschaft hier richtig gut gefällt. 

Das lässt die Idee reifen, am nächsten Tag einen Helikopterflug über den nahe gelegenen Franz Josef Gletscher zu machen. Die Mädels sind natürlich sofort Feuer und Flamme. Und obwohl das Wetter nicht ganz mitspielt, lassen wir uns auf dieses Highlight ein. Wir fliegen 30 Minuten über hohe Berge, tiefe Schluchten, Moränen und den eigentlichen Gletscher. Wieder ein Erlebnis, das wir und sicherlich nie vergessen werden. 

Kaum sind wir wieder gelandet, fängt es an zu regnen. Heute ist uns das egal, denn wir haben ja das Auto! So fahren wir bis nach Greymouth weiter und geben den Wagen am nächsten Tag wieder ab. Nun heißt es, wieder auf das Rad zu steigen und den Weg Richtung Norden zu finden.

Gletscher
Flug mit dem Helikopter

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