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Neuseeland Part VI

Vom Abel-Tasman-Nationalpark nach Picton

Wir wechseln unsere Location und radeln an der Küste entlang nach Kaiteriteri. Hier machen wir für paar Tage auf einem Campingplatz direkt am Meer Station. Endlich wieder Strand, Sonne, Meer und  – Menschen! Wir merken auf dieser Reise immer mehr, dass wir zwar die Natur und das Ursprüngliche genießen, jedoch auch ein wenig Leben um uns herum brauchen.

Wir tauschen die Räder gegen Kajaks

Mit bis zu 2200 Sonnenstunden pro Jahr ist das Klima hier sehr mild und genau das Richtige für uns. Der Abel-Tasman-Nationalpark wurde nach einem niederländischen Seefahrer benannt. Er war der erste Europäer, der Neuseeland entdeckte und auch einen Fuß darauf setzte – an jener Stelle, die heute Golden Bay genannt wird. Einige der Nachbarbuchten möchten wir heute erkunden. Dafür wechseln wir von der Straße auf das Meer und mieten uns zwei Kajaks. Für mehrere Stunden paddeln wir über das azurblaue Wasser an den goldgelben Stränden und kleinen Inseln vorbei. Ab und zu legen wir an und fühlen uns wie im Paradies.

Leider lassen sich auf unserer Tour keine  Delfine oder Robben blicken –   ein Programmpunkt, den wir auf der Nordinsel unbedingt nachholen müssen.

Auf dem Holzweg durch das Paradies

Am Tag der Weiterreise von der Sonne geweckt, geht es weiter nach Nelson. Wir fahren erneut auf dem „Great-Taste-Trail“, der sich nun von seiner allerbesten Seite zeigt – er hat ja auch einiges gut zu machen! So führt uns der Trail erst einmal auf einer schönen Mountainbike-Strecke durch Wälder, am Meer entlang und durch Hügellandschaften bis nach Mapua. Einst ein Frachthafen für Obst, beherbergt das niedliche Örtchen heute eine Reihe von  Restaurants, Weinstuben, Galerien und Souvenirläden in den ehemaligen Kühlhaus-Gebäuden.

Von hier aus bringt uns eine kleine Fähre mit einer zehnminütigen Fahrt hinüber zur Rabbit Island. 

Unsere letzten Kilometer für den Tag führen uns durch die Salzwiesen am Wattenmeer. Extra angelegte Holzstege erleichtern uns das Fahren. 

 

Nach 60 Kilometern erreichen wir unseren Campingplatz, der direkt am Meer liegt. Mit einem Stellplatz an der Tasman Bay und einem wunderschönen Blick auf die Tasmanische See werden wir für die heutige Anstrengung belohnt.

Unterstützung aus Potsdam

Bereits 12 Stunden später stehen wir mit Sack und Pack vor der Haustür bei Familie Jungemann. Die Vier aus Potsdam haben wir vor ein paar Wochen in Clyde kennengelernt und Telefonnummern ausgetauscht. Sie erzählten uns, dass sie für drei Monate ein Häuschen in Nelson angemietet haben. Markus und Katrin sind so lieb und bringen unser Gepäck per Auto auf den Whangamoa Sattel. So können wir die ersten 400 Höhenmeter auf unserer Tour Richtung Picton mit 20 Kilo weniger Gewicht auf dem Rad erklimmen – schon fast eine Wohltat! Tausend Dank an unsere lieben Helfer!

Nun können wir unsere eingesparte Energie für die restlichen 30 Kilometer einsetzen – und das ist auch notwendig, denn der letzte Berg hat es in sich. Endlich geht es talabwärts zu unserem Campingplatz. Dieses Mal dürfen wir zwischen Palmen direkt am Fluss übernachten. Sandfly-Spray immer parat!

Vom Tui geweckt in Richtung Fähre

Am Morgen werden wir – wie schon in den letzten Wochen – von lautem Vogelgesang geweckt. Wir wissen mittlerweile, dass es der Tui ist. Der schwarze Vogel mit seinem weißen Federbüschel am Hals trifft man hier in Neuseeland häufig an. Er ist in der Lage, andere Stimmen zu imitieren. Die Māori haben diese Vögel gehalten und ihnen das Imitieren menschlicher Sprache beigebracht. 

Für uns heißt es allerdings: Aufstehen und Sachen packen für unsere allerletzte Etappe auf der Südinsel! Somit ist die Stimmung und Motivation gut, die letzten 60 Kilometer bis nach Picton hinter uns zu bringen. Obwohl uns heute oftmals der Gegenwind ärgert, bietet der Queen-Charlotte-Trail eine faszinierende Landschaft. Die sogenannten „Marlborough Sounds“ bestehen aus unzähligen Meeresarmen, Inseln, Buchten, Halbinseln und Landzungen. Die Aussicht erinnert uns an Norwegen und seine Fjorde. 

Ein gelungener Endspurt nach 1.500 Kilometer Wegstrecke und 11.500 Höhenmetern, die wir in den letzten sechs Wochen zurückgelegt haben. Abends feiern wir unser Bergfest in einer gemütlichen Bar namens SISU direkt am Meer. Wie wir erfahren, wird sie seit November letzten Jahres von einem deutschen Auswanderer-Paar geführt. Der Wein und der Service sind jedenfalls sehr zu empfehlen!

Bergfest und ein erster Rückblick

Um 14 Uhr geht es am nächsten Tag auf die Fähre nach Wellington. Wir sind gespannt und neugierig, was uns die Nordinsel zu bieten hat. Die fast vier Stunden Schifffahrt geben uns genug Zeit, über unsere letzten sechs Wochen nachzudenken und ein erstes Fazit zu ziehen. Was würden wir immer wieder genauso machen? Was hat gut geklappt, was hat uns nicht gefallen?

Einstimmig steht fest: Die Südinsel kann man hervorragend mit dem Fahrrad bereisen, wenn man sich auf gelegentliche Transferstrecken einlässt oder stellenweise einen Shuttle gönnt. Viele ausgebaute Trails führten uns durch die unterschiedlichsten Landschaften und Zeiten. So konnten wir in den Wilden Westen eintauchen oder Südseefeeling mit dem Kajak erleben. Mit weniger Gepäck hätten uns viele Anstiege bedeutend weniger Kraft abverlangt. Wir würden die Geschirrtasche auf ein Minimum reduzieren, denn es gibt an den meisten Campingplätzen Küchen mit Equipment. Obwohl wir zu Beginn der Reise alle keine großen Camper waren, haben sich unsere Zelte bewährt und niemand von uns möchte den gemütlichen Schlafplatz, der auch ein wenig Heimat vermittelt, mehr missen. Außerdem waren wir dadurch immer flexibel und konnten schlafen, wo wir wollten – manchmal sogar in der freien Wildnis. Schnell sind wir von dem ursprünglichen Plan abgekommen, uns täglich auf das Rad zu setzen und voranzukommen. Oft sind wir ein paar Tage vor Ort geblieben, um Land und Leute besser kennenzulernen. Eine absolut richtige Entscheidung, auch wenn wir dadurch den Süden der Insel auslassen mussten. Vielleicht ein Grund, noch einmal wiederzukommen?

Unter folgendem Link könnt ihr alle unsere Touren aufrufen:

An dieser Stelle möchten wir uns bei allen bedanken, die uns über die unterschiedlichsten Kanäle auf unserer Reise begleiten und bereits fleißig für das Momella Projekt gespendet haben! Wer sich noch anschließen möchte, findet hier noch einmal die Kontonummer. Als Verwendungszweck bitte unbedingt „Edelhelfer“ angeben.

Momella Förderverein e.V.

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Verwendungszweck: Edelhelfer

Wir freuen uns, euch auch in den nächsten 6 Wochen mit auf die Nordinsel zu nehmen.

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