Seite wählen

Neuseeland Part VII

Ankunft auf der Nordinsel

Nachdem wir den gesamten Süden Neuseelands per Rad bereist haben, stehen die kommenden 6 Wochen unter dem Motto: Die Nordinsel mit dem Bike erkunden. Der Unterschied ist, dass wir ab Montag ein Auto gemietet haben. Ein Pick-up wird uns bis zum Ende unserer Reise begleiten und uns wichtige Dienste erweisen: Die unangenehmen und oftmals gefährlichen Transitstrecken von einem Biketrail zum nächsten zu überbrücken. Im Norden liegen die schönen Trails so weit auseinander, dass es uns die Freude am Radfahren nehmen würde, wenn wir die Zwischendistanzen auch radeln müssten. Wir holen unseren neuen „Reisebegleiter“ Anfang der Woche ab – da wissen wir noch nicht, wie nützlich unser Gefährt bald sein wird. 

Zwangspause und Planänderung

Die Wettervorhersage für Neuseeland hört sich bedenklich an und wir steigen vorerst vom Zelt auf eine Cabin um (ein einfaches Familienzimmer, welches auf den meisten Campingplätzen angeboten wird). Der tropische Wirbelsturm Gabrielle ist im Anmarsch und wir hoffen, dass wir hier im  Süden der Nordinsel sicher sein werden. Die Ausläufer erreichen uns einen Tag später mit reichlich Regen und Wind. Nichts im Vergleich zu den Auswirkungen des Sturms an der Hawkes Bay im Nordosten von uns. Wir können mit dem Auto jederzeit die Stadt erreichen und haben genug Zeit,  in unserer „Zwangspause“ die Hauptstadt Neuseelands zu erkunden.

Übrigens: Den starken Winden in der Cookstraße verdankt die Stadt ihren Beinamen „Windiges Wellington“. Zum Glück haben uns die Winde zumindest auf unserer Überfahrt in Ruhe gelassen.

Ein Regentag lädt zu einem Museumsbesuch ein. Das Nationalmuseum „Te Papa“ ist ein Muss, wenn man hier ist. Wir erfahren an den liebevoll gestalteten interaktiven Stationen interessante Infos über die Geschichte, Kultur und Natur Neuseelands.

Ein Erdbeben beim Abendessen

Abends lassen wir es uns noch in einer typisch italienischen Pizzeria „Napoli“ (klare Empfehlung!) mit Pizza und Aperol gut gehen. Doch die gemütliche Atmosphäre wird plötzlich unterbrochen, als es unter uns rumort – Gläser, Stühle und Tische beginnen zu wackeln. Nach einigen Sekunden ist der Spuk vorbei und wir können das gerade Erlebte noch gar nicht richtig zuordnen. Bis uns unser einheimischer Tischnachbar aufklärt, dass wir gerade ein Erdbeben mit der Stärke 6,3 miterlebt haben. Okay – langweilig wird es uns hier nicht!

Camping am Schicksalsberg

Am nächsten Tag verlassen wir Wellington, nachdem wir den Wagen mit unseren Gravelbikes samt Gepäck vollgepackt haben. 

Momentan sind wir überglücklich, dass wir weiterfahren können, ohne dem Unwetter dort draußen ausgesetzt zu sein. Fahrradfahren wäre derzeit nicht möglich! Ursprünglich wollten wir nach Napier fahren und dort mit Freunden das Art Deco Festival feiern. Doch das fällt leider im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Wir planen um und orientieren uns westlich in Richtung Lake Taupo. Die Straßen dahin sind offen und der Sturm hat hier weniger Spuren hinterlassen. Am Fuß des „Schicksalsbergs” von Herr der Ringe (Mount Ngauruhoe) in der Nähe von Turangi finden wir einen Campingplatz. Morgen wird gewandert!

Wanderung durch das Treppenhaus des Teufels

Wir lassen uns per Shuttle frühzeitig zum Startpunkt des Tongariro Alpine Crossing bringen. Von hier aus begeben wir uns auf eine beeindruckende 21 Kilometer lange Wandertour im Tongariro-Nationalpark. Nachdem wir die ersten Kilometer entspannt und ebenerdig durch die karge Vulkanlandschaft gelaufen sind, wird es richtig anstrengend: Wir klettern das „Treppenhaus des Teufels“ (Devil‘s Staircase) zwischen dem Tongariro und Ngauruhoe hoch. Durchatmen ist angesagt – 500 Höhenmeter haben wir bereits geschafft! Die Aussicht ist beeindruckend. Wir können gut erkennen, wo der Vulkan im August 2012 nach 115 Jahren wieder glühende Lava ausgespuckt hat. Der Tongariro gilt seit dieser Zeit wieder als aktiv und seine „Aktivität“ ist während unserer Tour oftmals nicht zu „überriechen“. Permanent strömt stinkender Schwefelrauch durch die Luft. Eine Verschnaufpause kommt hier nicht in Frage. Außerdem weht oben am Pass, der nochmals 300 Meter höher liegt, ein eisiger Wind. 

Trotzdem genießen wir die Aussicht auf den „Red Crater“ und die stechend türkisblauen Vulkanseen. Über eine unwegsame Geröllpiste arbeiten wir uns langsam dem Abstieg entgegen. Hier fehlen definitiv die Holztreppenstufen, die sonst überall auf der Wanderstrecke verbaut wurden. Am Ende unserer 6-stündigen Wanderung sind wir uns alle einig: Eine unvergessliche Tour mit abwechslungsreicher und sehenswerter Natur!

Am nächsten Morgen werden wir vom Muskelkater an unsere gestrige Tour erinnert. Also doch lieber biken? Die Mädels sehen das definitiv anders! Heute wird kein Sport gemacht und wir schlagen unsere Zelte für 3 Nächte in Taupo auf. Von hier aus werden wir verschiedene Tagestouren mit dem Rad in Angriff nehmen.

Neueste Reiseberichte

Aktuell befindet sich Edelhelfer Klaus Birkendorf mit seiner Familie für eine dreimonatige Radreise in Neuseeland – absolut lesenswert!

Mallorca Radreise 2023

Mallorca Radreise 2023

Die Flandern-Rundfahrt, Lüttich – Bastogne – Lüttich oder Paris – Roubaix, während man mit den bekannten Rennradklassikern im Frühjahr eher Wind, Regen oder Hagel verbindet, sind wir dem widrigen Wetter daheim entflohen und haben uns im mediterranen Klima auf Mallorca...

Neuseeland Equipment

Neuseeland Equipment

Was haben wir gebraucht, was hat sich bewährt und ist Carbon wirklich für ein Reiserad geeignet? Alles Wissenswerte rund um unser Equipment erfahrt ihr hier:Unsere Bikes Auf unserer Reise durch Neuseeland waren wir mit Gravelbikes unterwegs. Oft wird die Frage...

Neuseeland Part 12

Neuseeland Part 12

Heute schnappen wir uns unsere Räder und setzen mit der Fähre auf Aucklands vorgelagerte Insel „Waiheke“ über. Ein Katamaran bringt uns zur knapp 18 Kilometer entfernten Insel. Dort geht es vom Hafen aus per Bike in den Norden zum „Onetangi- Beach“- mit zwei...