Seite wählen

Neuseeland Part X

Bei Freunden in Paihia

Wir fahren zu unseren Freunden nach Paihia, mit denen wir ursprünglich in Napier verabredet waren. Wir freuen uns natürlich riesig, bekannte Gesichter aus der Heimat wiederzusehen. Mark und Danny kommen ursprünglich aus Deutschland, sind aber vor gut einem Jahr zum zweiten Mal nach Neuseeland ausgewandert. So setzen wir uns ins Auto und fahren über Auckland in den Norden. Einst ein kleines Fischerdorf, ist Paihia auch aufgrund der Nähe zu Waitangi und Russell heute ein beliebtes Touristenziel. Als wir die Bucht erreichen, können wir nachvollziehen, warum sich hier viele Touristen und Auswanderer niederlassen: Umgeben von kleinen Inseln und Segelschiffen, die in der Nähe ankern, lädt die Bucht zum Schwimmen und Sonnenbaden ein. Doch weiter geht es noch um ein paar Kurven herum, eine Anhöhe hinauf und wir erreichen das Haus unserer Freunde – die Wiedersehensfreude ist groß! Tausende Kilometer von daheim sehen wir uns wieder. Nach einer kurzen Hausbesichtigung genießen wir den grandiosen Ausblick von der Terrasse auf die Bucht.

Entdeckungsreise durch Neuseelands erste Siedlungen

Wir schmieden Pläne für die nächsten Urlaubstage und schnell steht fest: Die Räder werden in die Garage gestellt und wir lassen uns gerne von unseren Gastgebern ihre zweite Heimat zeigen. 

Gesagt, getan! Am nächsten Tag geht es auf die erste Sightseeingtour. Auf dem Weg nach Kerikeri kommen wir am Rainbowfall vorbei, dessen Fallhöhe 27 Meter beträgt. Unten im Pool kann man sogar schwimmen. 

Als Nächstes besuchen wir das älteste Steinhaus Neuseelands. Das Lagerhaus wurde zwischen 1832 und 1836 erbaut und beherbergt heute ein kleines Museum. Das damals in Neuseeland ungewöhnliche Material Stein wurde gewählt, um Ratten vom Getreide fernzuhalten, die Verteidigung  gegen die Māori zu verbessern und die Feuergefahr zu reduzieren. Zuletzt fahren wir nach Kerikeri. Die nächstgrößere Stadt zu Paihia wird oft als „Wiege Neuseelands“ bezeichnet, da in diesem Ort die erste Missionsstation des Landes errichtet wurde.  Die Gegend um Kerikeri gehört zu einer der ersten Landesteilen in Neuseeland, die von Europäern besiedelt wurden.

Ein Tag voller Überraschungen

Für den kommenden Tag haben wir eine Party geplant. Auf der gegenüberliegenden Halbinsel von Paihia findet am Nachmittag ein Event im „Hones Garden“ statt. Die Karten dafür haben wir schon vor einigen Tagen gekauft. Also setzen wir gemeinsam mit unseren Freunden und deren Bekannten nachmittags mit der Fähre nach Russell über und freuen uns auf Clubmusik, gutes Essen und leckere Getränke. Bei der Eingangskontrolle  wird uns jedoch mitgeteilt, dass hier heute keine Gäste unter 18 Jahren zugelassen sind. Alles Diskutieren und Bitten hilft nichts, wir können nicht hereingelassen werden, da Annika erst im Dezember 18 Jahre alt wird. Also nutzen wir die Zeit anders und schauen uns das Örtchen an.

Entdeckungen in der Bay of Islands

Russell war 1840 für kurze Zeit die Hauptstadt Neuseelands. Die Kirche von 1836 ist das älteste erhaltene Gotteshaus in Neuseeland. Auf seinem Kirchhof kann man die Bevölkerungsstruktur des 19. Jahrhunderts ablesen: Walfänger, Seeleute, Māori und frühe Siedler sind hier bestattet. Wir begeben uns noch auf einen Wanderweg, der uns über 100 Höhenmetern auf den Maiki Hill führt. Hier oben haben wir einen weiten Blick über die Bay of Islands. Im Busch um den Hügel leben Kiwis, die wir allerdings nicht zu Gesicht bekommen. 

Unsere Fähre geht gegen Spätnachmittag zurück nach Paihia. In der Stamm-Pizzeria von unseren Freunden warten wir direkt am Hafen auf unsere  Partygruppe, um den Abend nett ausklingen zu lassen. Doch immer noch haben wir uns nicht daran gewöhnt, dass hier in Neuseeland die Gäste gegen 22.00 nach Hause gehen. So bekommen wir wenigstens genug Schlaf.

Corona-bedingte Änderungen und Entdeckungsreisen an Neuseelands Stränden

Am nächsten Morgen müssen wir leider unsere weiteren Pläne ändern, da uns auch hier auf der Insel Corona erwischt hat. Ein Familienmitglied ist krank geworden. So brechen wir zügig unsere Zelte bei Mark und Danny ab und begeben uns in Isolation in einem niedlichen Strandhaus an der Cable Bay. Hier sind wir unter uns und können in Ruhe auf alles reagieren. Als wir unsere Unterkunft erreichen, sind wir uns einig: Hier halten wir es in den nächsten Tagen sehr gut alleine aus. Von hier aus können wir auf die Bucht schauen und über einen kleinen Weg gelangen wir zum Privatstrand. 

Tags darauf begibt sich der gesunde Teil unserer Familie auf eine kleine Fahrradtour zum 20 Kilometer weit entfernten Tokerau Beach. Hier finden wir einen langen weißen Sandstrand vor , der sich über 14 Kilometer erstreckt. Niemand ist weit und breit zu sehen. Wir springen in die Fluten und treten einige Zeit später die Rückfahrt an. Es geht zuerst mehrere Kilometer direkt auf dem Strand entlang. Auf dem nassen Sand zu radeln geht leichter als gedacht und das Beste: Der Weg ist endlich mal flach! 

Am folgenden Tag setzen wir unsere „Beach Time“  fort und entdecken die Strände, die wir von Neuseeland erwartet haben. Die Maitai Bay ist eine herzförmige Bucht mit zwei wunderschönen Stränden, Waikato Bay auf der rechten Seite und Maitai Bay auf der linken Seite. Ein Strandspaziergang zum Ende des wunderschönen Waikato-Strandes lohnt sich, denn hier stößt man auf einen großen Pohutukawa-Baum und Felsenbecken mit kristallklarem Wasser. 

Tags darauf ziehen wir aus unserem gemütlichen Strandhäuschen aus und schlagen unsere Zelte -wohl ein letztes Mal- in Ahipara auf. Denn hier beginnt der bekannteste Strand von Neuseeland – der Ninety Mile Beach. 

Im Jahr 1932 wurde er als Landebahn einer der ersten Luftpostdienste zwischen Australien und Neuseeland eingesetzt. Auch heute kann der Ninety Mile Beach von Autos als Alternative zur Straße nördlich von Kaitaia benutzt werden. Und genau das erleben wir am Abend, als wir noch einen Strandspaziergang machen. Es scheint wohl ein Hobby der NeuseeländerInnen zu sein, hier mit mehr oder weniger strandfahrtauglichen Autos auf dem Sand Vollgas zu geben und ihre Fahrkünste zum Besten zu geben. Bleibt man dann im Sand stecken, findet sich schnell ein anderes Fahrzeug, das helfen kann.

Ein ungebetener Zelt-Gast

Nachts haben Johanna und Conny in ihrem ohnehin schon kleinen Zwei-Personen-Zelt einen ungebetenen Gast. Von einem platschenden Geräusch wach geworden, gehen wir auf Ursachenforschung und entdecken einen kleinen Frosch, der sich irgendwie ins Zelt verirrt haben muss. Der erste Schreck ist groß! Doch Johanna erfasst die Initiative und öffnet den Zelteingang. Problemlos hüpft das Tierchen hinaus. An Schlaf ist jetzt aber kaum noch zu denken. Vor allem, weil bei Sonnenaufgang der heimische Hahn direkt neben unserem Zelt steht und kräht. So langsam freuen wir uns dann doch alle wieder auf ein eigenes und ruhiges Bett zu Hause.

Neueste Reiseberichte

Aktuell befindet sich Edelhelfer Klaus Birkendorf mit seiner Familie für eine dreimonatige Radreise in Neuseeland – absolut lesenswert!

Mallorca Radreise 2023

Mallorca Radreise 2023

Die Flandern-Rundfahrt, Lüttich – Bastogne – Lüttich oder Paris – Roubaix, während man mit den bekannten Rennradklassikern im Frühjahr eher Wind, Regen oder Hagel verbindet, sind wir dem widrigen Wetter daheim entflohen und haben uns im mediterranen Klima auf Mallorca...

Neuseeland Equipment

Neuseeland Equipment

Was haben wir gebraucht, was hat sich bewährt und ist Carbon wirklich für ein Reiserad geeignet? Alles Wissenswerte rund um unser Equipment erfahrt ihr hier:Unsere Bikes Auf unserer Reise durch Neuseeland waren wir mit Gravelbikes unterwegs. Oft wird die Frage...

Neuseeland Part 12

Neuseeland Part 12

Heute schnappen wir uns unsere Räder und setzen mit der Fähre auf Aucklands vorgelagerte Insel „Waiheke“ über. Ein Katamaran bringt uns zur knapp 18 Kilometer entfernten Insel. Dort geht es vom Hafen aus per Bike in den Norden zum „Onetangi- Beach“- mit zwei...